Deine Ausbildung an der Evangelischen Missionsschule

Die Ausbildung an der Evangelischen Missionsschule dauert vier Jahre. In dieser Zeit lebst du in einer Wohngemeinschaft auf dem Missionsschul-Campus. Du lernst in kleinen Kursen und kannst alle deine ganz persönlichen Fragen stellen. Während verschiedener Praktika bist du in unterschiedlichen Berufsfeldern unterwegs. Und in deinem ersten Berufsjahr wirst du weiterhin von zwei praxiserfahrenen Dozierenden begleitet.

Unsere Ziele

Unsere theologische und pädagogische Ausbildung hilft dir, deine Mission und Berufung zu entdecken und zum Beruf zu machen.

Theologie entdecken

  • Besser verstehen, wer Gott ist und wie er wirkt
  • Die Bibel in ihrer Einzigartigkeit und ihrem Zusammenhang studieren
  • Einen eigenen, kritisch-durchdachten Standpunkt gewinnen

Gottesbeziehung gestalten

  • Die persönliche Beziehung zu Jesus Christus vertiefen
  • Mit unterschiedlicher Glaubensprägung gemeinsam Spiritualität und Leben gestalten
  • Den eigenen Horizont erweitern

Menschen verstehen

  • Menschen professionell und psychologisch fundiert begleiten lernen
  • Persönliche und berufliche Erfahrungen reflektieren
  • Pädagogische und seelsorgerliche Kompetenzen erwerben

Persönlichkeit entfalten

  • Fähigkeiten und Gaben entdecken und berufsrelevant entwickeln
  • Sich selbst und andere besser verstehen und annehmen lernen
  • Team- und kritikfähiger werden

Studienfächer


Nur wer Menschen versteht, kann mit ihnen das Evangelium teilen. Deshalb sind neben den theologischen Fächern auch Seelsorge, Psychologie und Religionspädagogik sehr wichtige Bestandteile der Ausbildung.
Biblische, historische und systematische Theologie
  • Einführung und Bibelkunde
  • Exegese und Theologie des Alten und Neuen Testaments
  • Griechisch
  • Systematische Theologie
  • Ethik und Sozialethik
  • Theologie der Religionen
  • Theologie der Mission
  • Kirchengeschichte
  • Kirchen- und Sektenkunde
  • Religionskunde
  • Philosophie
Psychologie und Pädagogik
  • Psychologie
  • Religionspädagogik
  • Gemeindepädagogik
  • Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit
  • Erlebnispädagogik
Praktische Theologie
  • Seelsorge
  • Homiletik
  • Evangelisation
  • Liturgik
  • Gemeindebau
  • Spiritualität
  • Diakonik
Weitere Fächer
  • Deutsch
  • Musik
  • Mediales Gestalten
  • Methoden wissenschaftlichen Arbeitens
  • Sprecherziehung
  • Berufliche Identität
  • Organisation

Praxis

Kompetenz entsteht durch die Verbindung von Theorie und Praxis. Deshalb nutzt du in deinen vier Jahren an der Missionsschule ein Drittel der Zeit, um Gelerntes in unterschiedlichen Handlungsfeldern einzuüben.

Freu dich auf erlebnisreiche Praktika in der Jugendarbeit, in Gemeinden und Jugendverbänden wie etwa CVJM und EC, in Diakonie und an staatlichen Schulen.
1. Jahr2. Jahr3. Jahr4. Jahr
7 Wochen10 Wochen9 Wochen20 Wochen
GemeindepraktikumJugendarbeitspraktikumPredigtpraktikumReligionsunterricht
(versch. Schularten)
Freizeitpraktikum
(Campingplatz)
Erlebnispädagogik und Diakonische WocheDiakonische WochePredigtpraktikum
Freizeitpraktikum
(Co-Leitung)
Freizeitpraktikum
(Co-Leitung)
Jugendarbeit
(wöchentlich 3 Stunden)
Religionsunterricht
(Einführungspraktikum)

Berufsanerkennungsjahr

Während deines ersten Berufsjahrs wirst du von zwei unserer praxiserfahrenen Dozierenden begleitet. In regelmäßigen Gesprächen reflektierst du deine Erfahrungen im Beruf. Dadurch verbesserst du die Qualität deiner Arbeit und entwickelst deine Professionalität weiter.

Im Januar und Mai kommst du je für eine Seminarwoche an die Missionsschule. Kollegiale Beratung, Bibelgespräch und Reflexion der eigenen Berufspraxis in der Gruppe und in Gesprächen mit Dozierenden tragen viel zu deiner Berufskompetenz bei.

Abschlüsse und Optionen

Unsere Abschlüsse sind sowohl staatlich als auch kirchlich anerkannt und öffnen viele Türen.

Der erfolgreiche Abschluss der vierjährigen Ausbildung berechtigt zur Führung der Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte/r Religions- und Gemeindepädagog/in“. Studierenden ohne Abitur ermöglicht der Abschluss der Missionsschule auch ein Studium in allen Fächern und an allen Hochschulen. An manchen Hochschulen werden in bestimmten Studiengängen Module der Ausbildung an der Missionsschule anerkannt.

Zum Abschluss des Berufsanerkennungsjahrs wird mit einer mündlichen Prüfung die “Erste kirchliche Dienstprüfung” abgelegt. Dieser Abschluss ist für den einen weiteren beruflichen Weg in den Kirchen notwendig. In verschiedenen Landeskirchen schließt sich eine meist zweijährige berufsbegleitende Aufbauausbildung im Umfang von 6-8 Wochen an. Sie endet mit der „Zweiten kirchlichen Dienstprüfung“. Dadurch wird man innerkirchlich teilweise den Absolvent:innen von Hochschulen auch vom Gehalt her gleichgestellt.

Entdecke deine Mission

Die Zeit an der Missionsschule hilft dir, deine Mission zu entdecken und deinen Platz im Reich Gottes zu finden. Unsere Absolventinnen und Absolventen arbeiten je nach Begabungen und Vorlieben in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern und teilen dort mit anderen ihren Glauben.

Jugendreferent:in

Jugendreferent:innen teilen mit Kindern, Jugendlichen und Jungen Erwachsenen ihr Christsein – im Alltag, in Gruppen, auf Freizeiten, in Jugendgottesdiensten, bei Glaubenskursen, Aktionen, Bildungsveranstaltungen, Projekten, Angeboten offener Arbeit und in persönlicher Begleitung.

Gemeindepädagog:in / Gemeindediakon:in

Gemeindepädagog:innen und -diakon:innen unterstützen Menschen, initiieren und begleiten Lernprozesse in Gemeinden, Gemeinschaftsverbänden, karitativen Werken und Schulen. Sie arbeiten in verschiedenen Handlungsfeldern – generations- und berufsgruppenübergreifend – mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden zusammen. Sie gewinnen, begleiten, unterstützen und qualifizieren Ehrenamtliche. Benachteiligten Menschen Teilhabe in Kirche und Gesellschaft zu ermöglichen und sich für eine gerechte Gesellschaft zu engagieren, gehören mit zum professionellen Selbstverständnis.

Prediger:in

In landeskirchlichen Gemeinschaften sind Prediger:innen schwerpunktmäßig in der Verkündigung tätig – innerhalb der jeweiligen Gemeinschaft vor Ort oder im Bezirk, aber auch missionarisch und in der Gründung von neuen Gemeinden. Auch seelsorgerlichen und organisatorischen Aufgaben kommt eine wichtige Rolle zu. Eine Übersicht zu den Gemeinschaftsverbänden findet sich auf der Website des Gnadauer Verbandes.

Im Raum der Evangelischen Landeskirche Württemberg können Absolvent:innen der Missionsschule bis zu 13 Stunden Religionsunterricht erteilen. Mit jungen Menschen über den christlichen Glauben nachzudenken und sie in ihren Lebensfragen zu begleiten, ist eine große Chance des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. In anderen Gliedkirchen der EKD ist dies in unterschiedlichem Umfang auch möglich.

Religionslehrer:in

Im Raum der Evangelischen Landeskirche Württemberg können Absolvent:innen der Missionsschule bis zu 13 Stunden Religionsunterricht erteilen. Mit jungen Menschen über den christlichen Glauben nachzudenken und sie in ihren Lebensfragen zu begleiten, ist eine große Chance des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. In anderen Gliedkirchen der EKD ist dies in unterschiedlichem Umfang auch möglich.

Weitere Berufsfelder


Unsere Absolvent:innen sind auch als Pfarrer:innen, Missionar:innen, Berater:innen, Seelsorger:innen, Dozierende, Leiter:innen von Freizeitstätten oder Bildungseinrichtungen, bei Ämtern für missionarische Dienste, in sozial-missionarischen Projekten, in diakonischen Einrichtungen u.v.m. tätig. Diese und ähnliche Berufe eröffnen sich in der Regel nach beruflichen Fortbildungen.

  • Meine Mission:

    „Liebevoller leben lernen“

    Nachfolge Jesu heißt, in Gedanken, Worten und Taten liebevoller zu leben lernen. Die Mischung aus Theologie, Persönlichkeitsentfaltung und Praktika auf der Missionsschule haben mir dabei die Augen geöffnet für Gottes Nähe.

    Jochen Leitner

    Pfarrer, Ev. Kirchengemeinde Großdeinbach

  • Meine Mission:

    „Wachstum & Übersetzung ins Heute“

    An der Missionsschule konnte ich mich vom Mauerblümchen zu einer souveränen Leiterin entwickeln. In der Gemeindearbeit heute hilft mir, was ich dort gelernt habe: Menschen mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen und Bibeltexte ins Heute zu übersetzen.

    Nicole Günter

    Diakonin im Gemeinsamen Pastoralen Amt in der EKiR

  • Meine Mission:

    „Jugendliche auf Jesus verweisen"

    Seit ich mit 15 Jahren zum Glauben an Jesus gekommen bin, ist es mein Herzenswunsch, Jugendliche für ihn zu begeistern. Dazu hat mich die Ausbildung und die Zeit an der Missionsschule befähigt.

    Franziska Goller

    Jugendreferentin Ev. Kirchengemeinde / CVJM Neuffen

  • Meine Mission:

    „Dass Menschen Jesus kennenlernen"

    Meine Ausbildung hilft mir bis heute, meine Mission zu leben: theologischer Fokus mit weitem Herzen, pädagogische Tools, Training für seelsorgerliche Kompetenz und psychische Resilienz.

    Oliver Ahlfeld

    Gnadauer Referent für Neugründung und Neubelebung

  • Meine Mission:

    „Jungen Erwachsenen ein Zuhause geben"

    Durch meine Ausbildung an der Missionsschule habe ich die notwendigen Skills bekommen, um beziehungsorientiert mit jungen Menschen unterwegs zu sein und durch Wort und Tat Hinweise auf Jesus zu geben.

    Pia Rölle

    Leitung "Y not" und Junge Erwachsene, CVJM Berlin

  • Meine Mission:

    „Predigen ohne Worte"

    Wir wollen mit christuszentrierter Erlebnispädagogik Erfahrungen ermöglichen, die Glauben spürbar werden lassen. Das Fundament, so ein Projekt denken und leben zu können, wurde in Unterweissach gelegt.

    Christoph Schenk

    Leiter des Freizeithaus Allmannsried

  • Meine Mission:

    „Christliche Jugendarbeit in Ostdeutschland aufbauen"

    Die verschiedenen Praktika haben mir geholfen herauszufinden, für welche Zielgruppe und Gemeindestruktur mein Herz schlägt. Ich wurde optimal für den Berufsstart vorbereitet und darin begleitet.

    Nike Kohlenberg

    EASTSIDE.Jugendgemeinde, LKG Magdeburg

  • Meine Mission:

    „In der Schule Zugang zum Glauben ermöglichen"

    Der Religionsunterricht ist eine Chance außerhalb von traditionellen Formen Zugang zum Glauben zu finden. Schülerinnen und Schüler bekommen dort Raum für persönliche Fragen und erlebbaren Glauben.

    Matthias Engelhardt

    Religionslehrer, selbstständiger Gemeindebegleiter

Kosten und Finanzierung

Die Ausbildung wird zum größten Teil durch Spenden der Bahnauer Bruderschaft und des Freundeskreises der Evangelischen Missionsschule finanziert. Dadurch können die Kosten relativ niedrig gehalten werden. In den monatlichen Kosten von 510,40 € sind Studiengebühren, Verpflegung und ein Zimmer in den Wohngemeinschaften auf dem Campus enthalten.
Für Verheiratete stehen Appartements der Missionsschule zur Verfügung. Sie zahlen 310,05 € pro Monat für Studiengebühren und Verpflegung. Die Mietkosten der Appartements liegen zwischen 350 - 430 € monatlich.

Am Geld soll’s nicht scheitern. Die Ausbildung an der Missionsschule ist Schul-BAföG berechtigt. Dieses muss nicht zurückgezahlt werden. Abhängig vom Einkommen der Eltern und eigenem Guthaben gelten folgende Höchstsätze: 754 € monatlich in den ersten zwei Jahren (Berufskolleg), 963 € monatlich im dritten und vierten Jahr (Fachschule).

Weitere Infos:

www.bafoeg.de
www.aufstiegs-bafoeg.de